Ich habe eine ziemlich genaue Vorstellung davon wer ich sein will.
Ich habe sogar eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wer ich bin.
Soviel Unterschied gibts da nicht.
Nur etwa 15kg und eine große Scham.
Es gibt Menschen, die verunsichern mich nur dadurch, dass sie da sind. Nicht weil sie autoritär sind und ich mich minderwertig fühle. Nicht, weil ich sie irgendwie anhimmel.
Ich kann mir keinen Reim darauf machen.
Sie sind einfach da und locker und lustig. Und das ist es.
Der Schlüssel zu mir.
Am allermeisten liebe ich mich, wenn ich locker und lustig sein darf. Wenn ich es mir selbst erlauben kann. Wenn nicht jemand in mir schreit "Du bist so
peinlich!"
Es gibt Menschen, die sind entspannt - zumindest strahlen sie Entspannung aus. Lebensfreude. Glück. Zufriedenheit. Und Intelligenz. Das fasziniert mich.
Manchmal spüre ich soviel Gefühl in mir, dass ich Angst habe es euch zu zeigen. Als wären diese Emotionen eine ungewollte Flut, die nicht nur mich überschwemmen würde, sondern auch alle anderen. Wer wünscht sich schon die Flut?
Manchmal bin ich Menschen so dankbar für das, was sie tun, dass ich sie gern küssen würde - oder drücken.
Ich bin die Verrückte, die sich peinlich verhält, die stottert und rot wird. Und eigentlich meine ich nur "ich glaub, du würdest mich mögen, aber ich hab Angst mich zu zeigen". Dann versuche ich es zu erzwingen und dann bricht alles in sich zusammen...
Das ist meine Wahrnehmung. Mir ist durchaus bewusst, dass mein Gegenüber das anders empfindet. Hilft aber leider oft nicht.
Wie soll ich begreiflich machen wie groß meine Gefühle manchmal sind?
Ein kleines Beispiel:
"Die Welt" ist der Ansicht, dass die Worte
"Ich liebe dich" so kostbar sind, dass sie nur sehr bedacht genutzt werden sollten und sich niemals abnutzen dürfen.
Ich bin nicht die Welt.
Die Fähigkeit zu lieben zieht sich so sehr durch meinen Alltag, dass ich es nicht oft genug sagen kann.
Auch wenn ich damals nur ein wenig verknallt in einen Mann war, wenn ich vielleicht auch nur einer Illusion nachgerannt bin, wenn andere sagen "Das ist keine Liebe!", dann war es für mich in diesem Moment ein Liebesgefühl, das ich geäußert habe.
Liebe gibt es in so vielen Facetten.
Ich liebe Jesus.
Ich liebe meinen Mann und meine Kinder.
Ich liebe meine Geschwister und Eltern.
Ich liebe meine Freunde.
Ja...
Ich liebe aber auch die Leitung des Kindergartens.
Die Erzieher, die sich so wundervoll um unsere Kinder kümmern.
Ich liebe meinen Therapeuten.
Ich liebe die Frau, die mich versehentlich anrempelt und sich dann höflich entschuldigt.
Ich liebe manchmal auch einen Fremden, der mir ein Kompliment macht und gehe grinsend nachhause.
Ich liebe Menschen, die nur noch in meiner Erinnerung existieren.
Ich liebe es, wenn Menschen friedlich miteinander leben und ich liebe Menschen, die mein Leben bereichern. Für Jahre, für Tage oder auch nur Sekunden.
Meist sind es genau diese Menschen, die diese Unsicherheit in mir auslösen.
Neulich sagte ein fremder Mann beim Bäcker zu mir, dass ihm meine Frisur gefällt und dass ich bestimmt lustig bin. Ich hätte ihn am liebsten gedrückt - habe mich aber nur bedankt und offen gefreut.
Ich komm nicht auf den Punkt.
Nur eine kleine Gedankenspirale, nachdem ich träumte, wie ich bei einer Person plötzlich entspannt ich sein konnte und mich selbst so zu erfahren war einfach toll.
Es steckt in mir und vielleicht fasziniert mich irgendwann sogar meine eigene Geschichte.